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Einführende Bemerkung

Der Film ‚Die kleine Benimmschule 2’ vermittelt das Thema ‚Gutes
Benehmen’ nicht nur als eine Reihe sinnvoller, gesellschaftlicher
Regeln. Vielmehr zeigt der Film auf vielfältige Weise, wie ‚Gutes
Benehmen’ in erster Linie das Resultat eines verständnisvollen
Umgangs miteinander ist.
Die beiden Hauptfiguren des Films, Max und Julia, tragen ver-
schiedenste Konflikte aus dem Freundeskreis und aus der Familie
in einen ohnehin schon für sie stressigen Schulalltag hinein. Dass
es da zu Fehlverhalten kommt und Konflikte eskalieren, wird nach-vollziehbar. Hier gilt es, das Konfliktverhalten zu verbessern und
Gruppenregeln zu akzeptieren. Wir haben daher das hier ange-
botene Unterrichtsmaterial zum Thema „gutes und schlechtes Be-
nehmen“ in zwei Module gegliedert: Das erste Modul stellt kon-
krete Übungen vor, die den Schülern das Einfühlen in andere -
Mitschüler, Lehrer, Eltern - erleichtern sollen und ihnen helfen, sich
selbst zu artikulieren. Das zweite Modul zielt in Form von Klassen-
regeln, die von den Schülern entworfen und festgelegt werden, auf
das allgemeine Benehmen und Miteinander-Umgehen in Konflikt-
situationen in der Schule und im Klassenverband ab.
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MODUL I -->
Zielvorstellungen:

- Emphatisches Einfühlen in andere --> „Perspektivenmontage“
- Emotionen darstellen, beschreiben und formulieren lernen.
- Methodenkompetenz (Mind Maps erstellen, Standbilder bauen)
- Situationsanalyse


> Zwei Unterrichtsstunden vor der Filmaufführung

Zur Vorbereitung auf den Film überlegen sich die Schüler in
Partnergesprächen oder in Kleingruppen gemeinsam welche
Konfliktsituationen sie kennen. Ist die Zeit des gemeinsamen
Brainstormens abgeschlossen, schreiben die Schüler die Stich-
punkte an die Tafel, die ihnen eingefallen sind.

Alternativ können auch Mind Maps von den Schülern auf Papp-
bögen erstellt werden, die sie selbst vorstellen. Mind Maps werden
zur einfachen Ideensammlung erstellt. Komplexere Inhalte können
visuell dargestellt und strukturiert werden.
Beispiel:




> Eine Unterrichtsstunde vor dem Film

Damit die Schüler ihre ersten gesammelten Eindrücke vertiefen
können, schreiben sie eine Geschichte über eine Konfliktsituation.
Ob die Konfliktsituation real oder fiktiv ist, bleibt den Schülern
überlassen. Bei realen Geschichten müssen aber unbedingt Pseu-
donyme für die Figuren gewählt werden. Am Ende der Stunde
werden einige Geschichten vorgelesen. Die Mitschüler äußern nach
jeder Geschichte ihre Meinung und sagen, ob sie ähnliche Konflikte
und Probleme kennen.


> Unmittelbar vor dem Film

Die Schüler erhalten die Aufgabe, die in dem Film dargestellten
Konfliktsituationen während des Films stichpunktartig zu notieren.


> Nachbereitung des Films


Mit Hilfe der Stichpunkte unterhalten sich die Schüler in Partner-
gesprächen über die dargestellten Konfliktsituationen. An welchen
Orten gab es Konflikte? Und was hat den Konflikt ausgelöst? Der
Lehrer kann im Klassengespräch erfragen, welche Konfliktsitua-
tionen ihnen durch persönliche Erfahrungen oder Erzählungen von
Freunden bekannt sind.
Während einer Stillarbeitsphase charakterisieren die Schüler im
nächsten Schritt die Hauptfiguren des Films. Mit welcher Person
hat z.B. Julia ein Konflikt? Welches Verhalten von ihr hat zu dem
Konflikt geführt? Was hat Julia in der positiven Variante des Films
in ihrem Verhalten verändert, dass sie jetzt besser mit allen aus-
kommt? Was sind dabei Faktoren, die sie selber beeinflussen kann
und welche stehen außerhalb ihrer Einflussmöglichkeit?


> Nachbereitung für Schüler ab der 5. oder 6.
Jahrgangsstufe


Kreative Nachbereitungen des Films könnten durch Bauen von
Standbildern erfolgen. Ein Standbild ist eine mit Körpern von
Personen einer Schülergruppe gestaltete Darstellung eines Prob-
lems oder eines Themas. Haltungen, Einstellungen und Gefühle
zwischen Personen können ohne Worte verbildlicht werden.
Das Bauen eines Standbildes: Die Klasse teilt sich in Gruppen auf.
Soll der Konflikt zwischen zwei Personen nachgebaut werden,
müssen mindestens drei Schüler in einer Gruppe sein. Ein
(oder zwei) Regisseur(e) modelliert in mehreren Einzelschritten
aus den Körpern von seinen Mitschülern ein Standbild. Er allein
bestimmt Gestik und Mimik der Mitschüler, die als ‚Modellier-
masse’ dienen und sich absolut passiv verhalten müssen. Der
Standbildbauer stellt auf diese Weise seine Interpretation der
Szene dar.
Während das Standbild präsentiert wird, raten die übrigen Mit-
schüler welche Situation aus dem Film nachgespielt wird.
Schließlich wird jedes Standbild bewertet. Die Schüler sagen
warum sie ein Standbild gut finden, oder ob sie etwas verändern
würden.


> Nachbereitungen für Schüler ab der 3. Jahrgangsstufe

Abgesehen von der szenischen Darstellung können sich bereits
Schüler ab der 3. Jahrgangstufe eine Szene aus dem Film aus-
suchen, zu der sie eigene neue positive Versionen schreiben.


> Vertiefende Vorschläge für das Fach Deutsch

Die Klasse wird in Zweiergruppen aufgeteilt. Jede Gruppe sucht
sich eine Szene aus. Z.B „Zu Hause bei Julia (negative Version)“
oder „Zu Hause bei Max (negative Version)“. Ein Schüler der
Gruppe übernimmt die Rolle von Julia/Max, der andere die Rolle
der Mutter/des Vaters. Jeder hat die Aufgabe aus der Sicht seiner
Rolle einen Brief zu schreiben. „Die Mutter“ schreibt in dem Fall an
„Julia“ einen Brief. Die Schüler müssen folgende Fragen berück-
sichtigen:
Warum kam es zu dem Konflikt? Wie fühle ich mich nach dem
Streit mit X? Welche Wünsche habe ich bezüglich ähnlicher
Situationen in der Zukunft? Wie soll ich mich verhalten, wie sollte
X sich verhalten?
Die Briefe werden nach der Arbeitsphase der Klasse vorgelesen.
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MODUL II -->
Zielvorstellungen:

- Erwerb von Sozialkompetenz, Kommunikationskompetenz
  und Problemlösungskompetenz.
- Lernen Auseinandersetzungen argumentativ zu führen.
- Entwicklung von solidarischem Verhalten.


Nachbereitung zum Thema gutes und schlechtes Benehmen/
Konfliktprävention/ Mobbing in der Schule


Bereits ab der 1. Jahrgangstufe kann Konfliktprävention Thema
des Unterrichts werden. Ein gemeinsamer Blick in die Schulord-
nung ermöglicht einen ersten Zugang zu der Thematik. Im nächs-
ten Schritt erstellt der Klassen- oder Fachlehrer gemeinsam mit
den Schülern Klassenregeln. Welche Regeln finden die Kinder für
sich selbst wichtig (z.B. Freundlicher, respektvoller Umgang, Er-
möglichung eines ungestörten Unterrichts für alle, etc.)? Worauf
möchten sie achten? Die gemeinsam erstellten Regeln können auf
ein DIN A 4 Blatt geschrieben, eingerahmt und an die Wand ge-
hängt werden.
Nach einem Monat wird in der Klasse besprochen wie die Schüler
mit den Klassenregeln umgehen. Haben die Schüler das Gefühl,
dass die Regeln das Klassenklima verändert haben? Sind die
Schüler der Ansicht, dass Regeln fehlen? Besonders wichtig ist zu
erfragen, ob sich die Schüler an die Regeln halten. Stellt der Lehrer
fest, dass diese missachtet werden, kann er im nächste Schritt ein
Punktesystem für die Schüler einführen.
Auf einem Pappbogen stehen alle Namen der Schüler aus der
Klasse. Zum Wochenbeginn erhält jeder Schüler drei selbstkleben-
de Punkte hinter seinem Namen. Wird ein Schüler auffällig, da er
trotz Ermahnungen den Unterricht stört, wird ihm ein Punkt ent-
zogen. Sind am Ende der Woche keine Punkte mehr vorhanden,
werden Zusatzaufgaben verteilt. Wiederholt sich dies, schaltet der
Lehrer nach drei Wochen ohne verbliebenem „Benimmpunkt“ die
Eltern ein, um gemeinsam mit dem Schüler ein individuelles Pro-
gramm zu gestalten.


Ab der 3. Jahrgangstufe werden Szenen des Films wie „Im
Schulbus (negative Version)“ oder „In der Pause (negative Version)“
intensiver bearbeitet. Was z.B. ist mobbing, oder bullying (ein vor
allem von amerikanischen Forschern geprägter Begriff für das
mobbing in der Schule)? Das Bullying zeichnet sich dadurch aus,
das ein Schüler regelmäßig stets dieselbe Person ärgert, beleidigt
oder physisch angreift.
In unserem Film wäre das Max, der Moritz in zwei Szenen ärgert
und angreift. Damit solche Situationen nicht entstehen, sollte früh-
zeitig mit den Schülern über Streitschlichtungsprogramme ge-
sprochen werden. In der Klasse wird gemeinsam überlegt, welche
Schritte nötig sind um einen Streit zu schlichten. Es muss auch
besprochen werden, wie zu handeln ist, falls der Streit eskaliert.
Nützlich sind in diesem Fall Streitschlichter in der Klasse. Die
Rolle des Schlichters kann in einem rotierenden Zyklus weiter-
gegeben werden. Der Lehrer ist als ständiger Ansprechpartner ver-
fügbar, der in Notsituationen - z.B. bei einer Auseinandersetzung
zwischen zwei Schülern in der Schulpause - gerufen wird.


Abschlussbemerkung
Bei unserem Unterrichtsmaterial handelt es sich um Vorschläge,
die Ihnen erleichtern können, das Thema „Benehmen“ in den Unter-
richt einzubauen. Aufgrund der Heterogenität in Schulklassen ob-
liegt es dem Klassen- und Fachlehrer mittels seiner pädagogischen
Kompetenz, die richtige Methodik für seine Klasse auszuwählen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns ihre Übungen und
Methoden, die sich in ihrem Unterricht besonders bewährt haben, mitteilen.

Unsere Email-Adresse ist: redaktion@diekleinebenimmschule.de
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