Szenenfolge

1. Stühle fliegen in den Schulhof



In der achten Klasse einer Schule geht es in der Pause mal wieder darum, den Außenseiter Kai zu ärgern. Die Clique um Bekir und Benjamin heben ihn samt Stuhl auf den Tisch und fixieren ihn, in dem sie sein T-Shirt über die Lehne ziehen. Kais Freund Till kommentiert das Geschehen mit sarkastischen Bemerkungen, was die Stimmung weiter anheizt. Als Kai sich wehrt, drohen seine Peiniger ihn mit dem Stuhl aus dem Fenster zu werfen. Angsterfüllt spring Kai herunter, zerreißt dabei sein neues T-Shirt und verstaucht sich den Fuß. Benjamin und Bekir schmeißen aus Frust und Übermut Kais Stuhl trotzdem aus dem Fenster. Um vor der hübschen Mala anzugeben, fliegt gleich darauf noch ein zweiter Stuhl hinterher. Auf dem Schulhof wird Ahmad von den Trümmern des Stuhls getroffen und verletzt. Außerdem wird ein Schulbeet zerstört.

2. Die Klasse deckt die Übeltäter



Die Klassenlehrerin MIKA REISTER eilt aufgebracht in ihre Klasse. Sie hat alles vom Schulhof aus gesehen und weiß, dass jemand aus ihrer Klasse verantwortlich ist. Doch obwohl die Tat in der Klasse nicht nur auf Zustimmung getroffen ist, halten alle dicht. Niemand will die Schuldigen benennen. Mika ist enttäuscht und wütend. Sie lässt die zwei Schüler, deren Stühle zertrümmert im Schulhof liegen, kurzerhand bei einem Französischtest stehen. Die Klasse murrt.

3. Die Schulleitung berät



Mika ist der Überzeugung, dass wenn alle den oder die Täter decken, auch alle mitschuldig sind. Die Rektorin möchte die Situation vorsichtiger angehen und argumentiert, dass sich die Schüler erniedrigt fühlen könnten. Mika weist darauf hin, dass es viel erniedrigender für die Schüler der Garten AG sei, nicht zu erfahren, wer ihre monatelange Arbeit kaputtgemacht hat. Schließlich hätten sie sich Hoffnungen gemacht, wieder den Preis für den schönsten Schulgarten zu gewinnen. Davon kann jetzt keine Rede mehr sein. Was die Rektorin am Ende umstimmt ist die Vorstellung, was alles hätte passieren können, wenn der Stuhl nur ein wenig weiter geflogen wäre und Ahmad nicht nur am Arm verletzt worden wäre. Sie ist froh, dass der Vater von einer Anzeige abgesehen hat. Am Ende gibt die Rektorin Mika freie Hand für ihre Maßnahmen.

4. Kais neues T-Shirt ist kaputt



Till versucht, Kai zum Reden zu bringen. Kai jedoch will nicht reden. Er ist wütend. Seine Familie lebt von Harz IV. Er bekommt nicht häufig ein neues T-Shirt und das ist jetzt total zerfetzt. Sicher wird das Zuhause für Ärger sorgen. Till hat wenig Verständnis für Kais Situation, denn er findet nicht, dass Kais T-Shirt dafür teuer genug gewesen sein kann. Kai schubst seinen Freund zornig gegen den Zaun und verschwindet in dem tristen Wohnblock, in dem er und seine Familie wohnen. Vor Kais Wohnblock bleibt Till nachdenklich zurück. Er begreift langsam, warum Kai so frustriert ist.

5. Till will sich Geld leihen



Till fragt seine Mutter beim Essen, ob er das Spiel, das er sich kaufen will, jetzt schon bestellen kann. Seine Mutter lehnt das ab, schließlich würde das Geld sofort von ihrem Konto abgebucht werden und Till bekommt erst in der nächsten Woche sein Taschengeld. Obwohl Tills Familie nicht arm ist, will Tills Mutter ihren Sohn ein Verständnis für Geld vermitteln, was aber bei ihrem Sohn nur auf bedingtes Interesse stößt.

6. Die Klasse will zahlen



Mika Reister lässt gleich am Anfang des Unterrichts Benjamin und Bekir stehen. Die protestieren laut, aber Mika lässt sich nicht beirren. Benjamin und Bekir glauben, dass die Schule ihnen problemlos zwei neue Stühle zur Verfügung stellen müsste. Mika gibt vor, dass das nicht so einfach sei. Es ist ein Schaden von 500 Euro entstanden, der jetzt von der Gemeinschaftskasse beglichen werden soll. Das heißt, weniger Geld für neue Computer und für die anstehende Klassenfahrt. Mala wirft ein, dass die Schuldigen zahlen sollten, doch solange die nichts sagen, wer sie sind, hilft das nicht weiter. Benjamin schlägt daraufhin vor, dass alle zusammenlegen könnten. Das finden einige gut, aber viele lehnen den Vorschlag auch ab, trotzdem wagt keiner, sich gegen die Klassenbullies aufzulehnen. Mika ist enttäuscht, als auch der sichtlich frustrierte Kai schweigt.

7. Die Täter drohen mit Gewalt



Im Flur vor dem Chemielabor kommt es zur Konfrontation zwischen Till und Mala auf der einen Seite und der Clique um Bekir auf der anderen Seite. Mala findet es asozial, dass jetzt alle 20 Euro blechen müssen, schließlich kann sich das nicht jeder einfach so leisten. Zwischen Apti und Till kommt es zu einem Gerangel. Am Ende macht Bekir deutlich, dass jeder, der petzen will, nicht ungeschoren davon kommen wird.

8. Kaputte Fliesen im Chemiesaal



Weil der Mörtel aus den Fugen gekratzt wurde, sind einige der Tische im großen Chemiesaal nicht mehr für die Experimente geeignet. Wieder sind alle von der Zerstörungswut einiger weniger betroffen.

9. Obszöne Schmierereien



Benjamin, der Mala toll findet, von dieser aber auf Grund seines Verhaltens abgelehnt wird, malt aus Rache einen ejakulierenden Penis mit Malas Namen an die Tür der Jungstoilette. Till stößt mit Benjamin zusammen und wird von ihm heftig gegen die Wand gestoßen. Wieder wehrt er sich nicht richtig. Kaum ist Benjamin verschwunden, bemerkt Till die Schmiererei und weiß, dass Benjamin dahinter steckt. Wütend versucht er sie wegzuwischen, denn er mag Mala sehr.

10. Kai will nicht mit Till reden



Till läuft Kai hinterher, der aber nicht anhält, um mit ihm zu reden. Der Frust treibt die Freunde auseinander.

11. Die Lehrerin beobachtet Benjamin



Währenddessen beobachtet eine nachdenkliche Mika Reister, wie Benjamin von seiner Mutter abgeholt wird und nicht zu ihr in den Wagen steigen will, weil ein offensichtlich fremder Mann bei ihr ist.

12. Tills Mutter verweigert Schadensbeteiligung



Till erzählt seiner Mutter, dass er Geld braucht, weil in der Klasse ein Solidaritätsbeitrag von 20 Euro erhoben wird. Die Mutter will wissen, mit wem oder was Solidarität geübt werden soll. Till gesteht schließlich widerwillig, dass etwas zu Bruch gegangen ist. Seine Mutter will wissen, ob er daran beteiligt war, was Till wütend verneint. Seine Mutter lehnt es darauf hin ab, ihm 20 Euro zu geben, weil Till sich offensichtlich dafür entschieden hat, die Schuldigen zu decken und er dafür selber die Verantwortung übernehmen muss. Till rennt zornig aus der Tür.

13. In der Klasse wird Geld eingesammelt



Mika Reister sammelt von jedem 20 Euro ein. Nur Kai hat kein Geld dabei. Bekir behauptet, dass Kais Mutter bei der Tafel einkaufen geht, weil sie ihr Hartz IV Geld versäuft. Mika schickt Bekir daraufhin zur Schulsozialarbeit. Der protestiert und wirft Mika vor, eine Rassistin zu sein.

14. Mala entdeckt die Schmiererei



Mala steht betroffen vor der Schmiererei mit ihrem Namen. Als Till vorbeikommt, tut er so, als würde er sie nicht sehen und geht schnell weiter. Er schämt sich. Mala versteht nicht, warum Till sich so verhält.


15. Die Lehrerin wird bedroht


Mika entdeckt einen Platten an ihrem Fahrrad. Seufzend schließt sie es auf, als plötzlich hinter ihr ein kräfiger junger Mann auftaucht und sie fragt, ob sie Bekir Bektacs Lehrerin ist. Mika bejaht das, worauf der junge Mann ihr droht und sie eine Nazischlampe nennt. Sobald der Mann verschwunden ist, geben die Beine unter Mika nach.

16. Maßnahmen werden zurückgenommen



Die Rektorin ist entschlossen, alle Maßnahmen zurückzunehmen. Ihr wird die Situation zu heiß. Mika ist deprimiert. Wieder haben die gewonnen, die Gewalt androhen.

17. Die Täter triumphieren


Mika verkündet, dass sie den Schülern die 20 Euro zurückzahlen wird und der Schaden von der Gemeinschaftskasse bezahlt wird. Die Täter triumphieren. Kai, Till und Mala sind frustriert.

18. Kai will reden



Auf dem Schulhof beobachten Mala, Till und Kai wie Benjamin, Bekir und Apti gut gelaunt und höhnisch die Schule verlassen. Kai ist entschlossen, die Täter nicht einfach so davonkommen zu lassen. Er will der Klassenlehrerin alles erzählen. Till will Kai stoppen, denn er befürchtet, dass die Clique ihn zu Hackfleisch verarbeiten wird. Kai aber hat die Nase voll von seinem Opferstatus und zieht die Sache durch.

19. Die Täter werden zur Rechenschaft gezogen



Benjamin und Bekir werden aus dem Physikunterricht gerufen. Ihre Eltern warten im Rektorenzimmer auf sie. Sie ahnen, was ihnen jetzt bevorsteht und haben die Petze schnell ausfindig gemacht. Kai schaut trotzig an ihnen vorbei, während Kai und Mala die Köpfe zusammenstecken. Die Rektorin zählt noch mal auf, was passiert ist. Es ist ein Sachschaden von über 500 Euro entstanden. Ein Beet wurde zerstört und zwei Schüler verletzt. Das ist keine Lappalie, auch wenn die Schule bemüht ist, die Angelegenheit ohne Polizei zu regeln. Bekirs Vater will sofort den Anteil seines Sohnes begleichen. Er schämt sich. Benjamins Mutter jedoch hat das Geld nicht, da sich ihr Mann gerade von ihr getrennt hat. Mika fehlt bei all dem Gerede um Geld die Erkenntnis, worum es hier wirklich geht, und zwar nicht alleine um Geld. Es sind Menschen zu Schaden gekommen und das Eigentum anderer wurde beschädigt. Solch ein rücksichtsloses Verhalten ist asozial. Aufgebracht verlässt sie den Raum. Als Herr Bektac ebenfalls mit seinem Sohn gehen will, hält die Rektorin ihn zurück. Denn Frau Reister wurde vermutlich von Bekirs Bruder auf dem Schulgelände bedroht und hat die Polizei eingeschaltet. Die Rektorin überlegt, Bekir zu suspendieren. Herr Bektac ist erschüttert. Bekir weiß, was ihm jetzt blüht.

20. (optional) Die Rache der Täter



Morgens auf dem Schulweg hält Till ein paar Meter Abstand zu dem vor ihm gehenden Kai. Er weiß, was jetzt passieren wird. Tatsächlich wartet die Clique um Bekir schon auf Kai. Till biegt auf den Fußballplatz ab. Kai ist jetzt ganz alleine. Mutig geht er auf die vier Jungs zu. Natürlich lassen sie ihn nicht einfach so vorbeigehen. Er wird geschubst, in den Magen geboxt und dann hinter die Mülltonnen gezerrt, wo die Jungs erbarmungslos auf dem am Boden liegenden Kai einschlagen und eintreten. Till beobachtet das Geschehen und kommt näher, dreht sich aber wieder weg, als Kais Blick ihn trifft. Auch diesmal traut er sich nicht einzugreifen. Resigniert versucht sich Kai zu schützen, als die Jungs weiter auf ihn eintreten. Plötzlich vernimmt er einen lauten Schrei. Till stürzt sich auf Benjamin und reißt ihn zu Boden. Wütend schlägt er auf ihn ein, bis die anderen ihn von Benjamin wegzerren und hinter der Mülltonne zusammenschlagen. Verletzt bleibt Till zurück, als die Clique endlich von ihm ablässt. Benjamin tritt noch mal nach, bevor er endgültig verschwindet. Kai lässt sich neben seinem Freund nieder. Mit schmerzverzerrten Gesichtern grinsen sie sich an. Auch wenn es wehtat, sie haben dafür gekämpft, was ihnen wichtig war. Mala kommt angerannt und findet die beiden Verletzten. Sie ruft die Polizei.



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